”Bleeding October” 02
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Als Col am nächsten Morgen durch das unangenehme Piepsen seines Weckers aufwachte, war es ihm, als wäre er gerädert worden ... er wußte, daß es durch seinen vorigen Schlafmangel kam und so achtete er nicht weiter darauf, verrichtete seine Morgentoilette und nachdem er geduscht hatte, fühlte er sich schon ein wenig besser. Ein kurzer Anruf beim Zimmerservice, und keine zehn Minuten später, gerade, als er sich fertig angezogen hatte, kam schon ein Page und brachte ihm das Frühstück ... mit einem leisen Aufseufzen setzte sich der junge Forscher und begann zu frühstücken, ging schließlich einer Gewohnheit nach und schaltete den Fernseher an, um sich von den Nachrichten berieseln zu lassen. Zuerst war noch Werbung, da es noch keine volle Stunde war – doch dann kamen die Nachrichten und was Col dort erfuhr, ließ ihn erbleichen und vor Schreck erstarren. Mit schreckgeweiteten Augen sah er auf die Bilder des zerstörten Museumstraktes, in dem er noch Gestern gesessen und gearbeitet hatte – schwer schluckend, vernahm er die Stimme des Reporters, der verkündete, daß scheinbar ein Serienmörder sein Unwesen treibe, da nach der Ermordung des französischen Forschers nun auch ein Mord im Berliner Museum zu beklagen wäre, ein Museumswächter, der nur durch einen puren Zufall von einem morgendlichen Spaziergänger, der seinen Hund ausführte, entdeckt worden wäre. Aufgrund der Ereignisse wurde Interpol eingeschaltet und man vermutete, daß es auch hier wieder einen Mord gegeben hätte, doch die Vermutungen wurden bisher noch nicht von der Polizei bestätigt. Nur langsam erwachte Col aus seiner Starre und schluckte schwer ... ohne weiter nachzudenken, stand er auf und begann zu packen, checkte so schnell es ihm möglich war, aus und ließ sich von einem Taxi zu einem kleinen, unbekannteren Hotel bringen, um dort ein wenig sicherer zu sein. Erst dort begann er wieder, über die Statue nachzuforschen und die Edelsteine, die in den Sockel gefaßt gewesen waren – er ahnte, daß die Aufzeichnungen auf seinem Laptop die Einzigen waren, die es noch gab und langsam beschlich ihn das unangenehme Gefühl, daß hinter dieser verfluchten Statue mehr stecken mußte, als man auf dem ersten Blick vermutete.
Col verließ gerade rechtzeitig das Hotel, denn kurze Zeit später fuhr ein auffällig unauffälliger Wagen vor und zwei Typen stiegen aus, bei deren Klamotten der Versuch gescheitert war, unauffällig auszusehen. 'Stümper...' dachte sich Sha'kafir und folgte nun den beiden Typen in das Hotel. Letztendlich entpuppten sich die Beiden als Polizisten. Undercover versteht sich. Aber im ersten Lehrjahr ? Sha'kafir mußte grinsen. Seine scharfen Ohren vernahmen das leise Gespräch von dem Consarge und den Polizisten. Sie erkundigten sich nach Col, aber erhielten nur die Aussage, daß der Herr bereits ausgecheckt hatte. Leise fluchend gingen die Polizisten auf den Fahrstuhl zu, denn sie wollten wenigstens das Zimmer von Col noch sehen. Auch wenn das bereits aufgeräumt war, was ihnen der Consarge versichert hatte, hofften sie da doch noch Anhaltspunkte zu finden. Sha'kafir schlüpfte mit in den Fahrstuhl und belauschte die Beiden. "Das ist doch sehr auffällig." Der Andere nickte. "Warum gerade jetzt ? Der hat doch Dreck am Stecken..." Irgendwie schienen die Polizisten ihn gar nicht wahrzunehmen, obwohl Sha'kafirs Augen regelrecht glühten. Als sie dann in Col's "Ex-Zimmer" standen, schüttelten sie wirklich nur den Kopf und begannen erst gar nicht die Suche nach irgendwelchen Hinweisen, denn urplötzlich waren sie der Meinung, daß da doch keine Parallelen zwischen den Morden in den Museen, dem Brand und diesem Forscher zu ziehen waren. Auch wenn der bei jedem Mord anwesend gewesen war, aber das wurde jetzt als purer Zufall angesehen.
Ein zufrieden lächelnder Sha'kafir verließ das Hotel und schlenderte die Straße hinab. Um den späten Nachmittag setzte er sich auf einen bequemen Ledersessel in einer Bar. Er würde seine Spur schon wieder finden, aber jetzt wollte er auch mal etwas Anderes sehen und solange würde sich Welt auch ohne ihn weiterdrehen. Die Bar war gut besucht, angenehme Rockmusik, obwohl die für Sha'kafirs Geschmack ruhig etwas härter sein könnte, im hinteren Teil tanzten ein paar Teenies nach der Musik genau vor der Musicbox und hier hinten liefen die ansehnlichen Bedienungen von Tisch zu Tisch und nahmen die Bestellungen auf. Irgendwann kam auch eine zu ihm, zündete im Sprechen die Kerze auf dem Tisch an, worauf hin Sha'kafir sacht zusammenzuckte. Dann sah er gleich wieder in die Karte und ging mit dem Finger die Getränkliste hinab und blieb bei Bloody Mary stehen. Er kannte den Drink nicht, fand den Namen aber witzig. So bestellte er sich dieses Getränk. Zu den anderen Tischen wurde Essen gebracht, aber auch Kaffee duftete hier irgendwo. Die verschiedenen Gerüche nahm Sha'kafir in sich auf, schloß die Augen für einen Moment und griff dabei in seine Manteltasche. Zum Vorschein brachte er dann eine Zigarettenpackung, die er jetzt fast ungeschickt öffnete. Er nahm sich eine Zigarette heraus und näherte sich dann ganz langsam mit ihr im Mund der Kerze. Als sie an war, lehnte er sich erleichtert nach hinten weg, bließ dabei den feinen Rauch aus und lümmelte sich so regelrecht in diesen breiten Ledersessel.
Von all dem ahnte Col nichts, als er weiterhin über den Aufzeichnungen saß und sie studierte ... es machte ihm Kopfzerbrechen, daß es solch ein Rätsel um die Steine gab und nur langsam zeichnete sich ein Schema ab, dem er nachgehen konnte. Daß er nunmehr nur noch die Aufzeichnungen in seinem Laptop hatte, machte es nicht gerade einfacher ... mit einem leisen Seufzen betrachtete er wieder diese scheinbar verfluchte Statue und hoffte, daß nicht noch mehr passieren würde. Schließlich, nach mehreren Stunden Arbeit, schloß er den Laptop und ließ sich in sein Bett fallen ... er war noch immer müde, all die Sucherei, diese Morde und Unglücke zehrten an seiner Substanz und fast wünschte er sich, dieses verfluchte Ding niemals gesehen zu haben. Leise seufzend schloß er seine Augen und dachte noch einmal über die letzten Tagebuchpassagen nach, die er gelesen hatte ... bei dem Kampf des Ritters mit diesem 'Dunklen' war der Ritter selbst schwer verletzt worden und er hatte nurmehr die Kraft gehabt, diese wenigen Passagen aufzuschreiben, ehe er schließlich seinen Verletzungen erlag, etwas, das er aus den Aufzeichnungen eines Mönches erfahren hatte ... Informationen, die er nur erhalten konnte, da die Ausstellung sich mit genau diesem Ritter und dessen Umfeld und Zeitalter beschäftigt hatte. Laut den Eintragungen des Mönches wurde der Ritter vom damaligen Bischof mit den höchsten Ehren in einer Gruft beerdigt, die in der Nähe von Lyon lag ... vielleicht würde er dort etwas mehr Informationen finden, einen Versuch war es wert. Mit einem leisen Seufzer erhob sich Col wieder und packte seine Sachen zusammen – dann checkte er aus und nahm sich ein Taxi zum Flughafen, um das nächste Flugzeug nach Frankreich zu nehmen und dort seinen Nachforschungen nachzugehen.
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Auch dieser Flug verlief weitesgehend ohne Probleme. Erst, als Col in Lyon ausstieg, begannen die Schwierigkeiten. Er wurde an der Zollkontrolle aufgehalten, sein Gepäck wurde genauer untersucht und geöffnet. Als er seinen Pass vorgelegt hatte und seine Reiseroute von vorher gesehen hatte, wurden einige Beamten stutzig. Da war doch eine Meldung gewesen ? Einer der Uniformierten trat auf Col zu und bat ihn, ihm zu folgen. Er brachte den Forscher in einen typischen Verhörungssaal. Ein Tisch, zwei Stühle, eine Lampe und ein riesiger Spiegel an der einen Wand. Dort begann dann ein lästiges Frage-und Antwortspiel. "Wo waren sie letzte Nacht ? Und die davor ?" Bevor er überhaupt antworten konnte, gingen die Fragen auch schon weiter "Was hatten sie da zu suchen ? Mit wem haben sie gesprochen ?" Natürlich konnte der Typ von Interpol mit Beweisen auffwarten, daß er sicher war, daß Col an den entsprechenden Tatorten gewesen war. Somit ging er einfach davon aus, daß dem auch so war. Kleine Psychospielchen gehörten da eben auch zu.
Mit langsam schwindender Geduld erklärte Coligny ihnen immer wieder, daß er am Berliner Museum angestellt sei und dort ein Artefakt zur Untersuchung aus Paris bekommen hatte ... vom Direktor den Auftrag bekam, in London nachforschen zu können, da dort eine Ausstellung sei, die in der Untersuchung dienlich sein konnte. Er untermauerte jede seiner Aussagen mit den Frachtpapieren, den Flugtickets und den Hotelbescheinigungen ... ebenso wie mit den Stundennachweisen im Londoner Museum, Unterlagen, die er deshalb hatte, da er seinem Chef für all die Spesen genaueste Abrechnung liefern mußte. Für einen jeden der fraglichen Tage oder Abende, wenn ein Mord geschehen war, hatte er also ein nachweisbares Alibi ... fragte schließlich, ob sie denn einen beweisbaren Verdacht hätten, weshalb sie ihn von seinen weiteren Forschungen abhielten und rieb sich kurz müde über die Augen, um schließlich mit einem leisen Seufzer wieder zu den beiden Beamten zu blicken.
"Besserwisser! " fauchte ihn der Polizist an und winkte dann aber ab. Sone Klugscheißer mochte er nicht, aber er mußte sich eben auch mit Solchen befassen. Dann ging er plötzlich zur Tür, machte eine Handbewegung und dann gingen alle bis auf Col aus dem Raum raus. Sie wußten, daß sie ihn hier nicht festhalten konnten. Zu genau konnte Col seine Aufenthalte beweisen. Das schmeckte ihnen natürlich nicht. So fanden sie sich in dem obligatorischem Zimmer hinter dem Spiegel ein und besprachen ihre Lage. Kurz blitzte ein Augenpaar im Schatten des Raumes auf, aber Niemand achtete darauf. Ca. eine Stunde später führten sie Col unter einigen Entschuldigungen zum Ausgang und er durfte samt Gepäck endlich den Flughafen verlassen.
Leise vor sich hinfluchend, rief der junge Forscher als Erstes ein Taxi und ließ sich zu einem kleineren, günstigen Hotel bringen ... checkte dort ein und sperrte dann die Türe zu, seufzte leise und ließ dann ein Bad ein, um ein wenig auszuspannen und den Zigarettenrauch der Polizisten von seinem Körper zu waschen. All das schien immer seltsamer zu werden und als er sich gewaschen und das alte Wasser durch Neues ersetzt hatte, lehnte sich Col zurück und schloß die Augen, das Tageslicht genießend, das durch das kleine Badfenster schien. 'Seltsam ... mehr als nur seltsam. Zuerst diese Morde, dann das Verhör ... als ob ICH das alles gemacht hätte, verdammt, ich habe doch nur meine Arbeit gemacht. Das hängt bestimmt mit diesem mistigen Ding zusammen, 100% .... der Mörder folgt mir durch die Museen und killt alle, die mit der Statue oder Infos dazu zu tun hatten und auch die Aufzeichnungen hat er zerstört. Gut, daß ich mir das Zeug auf den Lap gezogen habe, dann kann das Museum wenigstens ein Duplikat von dem Buch fertigen. Welch eine Verschwendung ! Aber was mache ich jetzt .... Argh ....' Leise, mit einem tiefen, innerlichen Seufzer gedachte Worte des jungen Forschers, doch dann schaltete er eine Weile ab ... genoß es einfach nur, sich zu baden und stieg nach einer Weile raus, trocknete sich träge ab und fönte noch seine Haare, ehe er mit einem unübersehbaren Gähnen in das Zimmer zurückkehrte und dort auf das Bett fallen ließ. "Mann ... Heute tu ich nichts mehr. Ich will nur noch schlafen ...." Col sprach die Worte nur leise und eigentlich nur zu sich selbst ... lächelte ein wenig über diese Ironie und schloß dann die Augen, als er auch schon in einen tiefen, erschöpften Schlaf fiel.
Von den Gedanken des Forschers nichts ahnend, hatte Sha'kafir einen neuen Beobachtungspunkt bezogen. Wieder hockte er auf einem Balkonsims, diesmal im 6. Stock, und spielte Statue. Seine dunkelblauen Augen lagen auf dem Objekt seiner Überwachung und folgten dessen Tun. Mit unbewegter Miene hockte er einfach nur da. Ganz kurz erlaubte er sich ein Schmunzeln, als sich Col auszog. Aber diese Gedanken schob er mal lieber beiseite, er war jetzt mit anderen Sachen beschäftigt. Erst, als das Licht ausging und Sha'kafir durch das angelehnte Fenster den gleichmäßigen Atem von Col hören konnte, begann sich Sha'kafir zu rühren. Als Erstes fingerte er eine Zigarette hervor und entzündete diese. Jedesmal, wenn er einen kräftigen Zug nahm, tauchte sein Gesicht maskenhaft aus der Dunkelheit auf. Nur träge wollten sich die Schatten von seiner kühlen Haut verziehen, aber jeder Zigarettenzug entblößte ein immer breiter werdendes Grinsen. Er schnipste die Zigarette hinter sich, wobei es ihn eher weniger interessierte, ob sie dabei Jemandem auf den Kopf fiel. Katzenhaft verließ er das Geländer und machte sich an dem Fenster zu schaffen. Kurze Zeit später glitt er wie ein Schatten zu Col's Bett hin. Dieser lag ausgestreckt auf der Decke des Bettes, während dessen schwarz-lilane Haare über die Bettdecke spielten. Langsam kroch Sha'kafir näher. Col hatte sich auf den Bauch gelegt und die Arme unterm Kopf verschränkt als Kissen. Immer näher kam Sha'kafir und bemerkte, daß Col's Haut langsam von einer Gänsehaut überzogen wurde, verursacht durch den kalten Hauch, der Sha'kafir umgab. Dieser lächelte noch breiter, als seine Fingerkuppen ganz sacht über die sich aufstellenden Härchen glitten. Ungewollt begann Sha'kafir das zu erregen, er konnte das süße Blut unter seinen Fingern spüren und riechen. Es war so süß. Bevor er sich versah, wuchsen ihm Reißzähne und er nahm nach und nach seine Vampirgestalt an. Jetzt konnte er sich nicht mehr halten, er mußte das Blut kosten, er hatte ja in letzter Zeit noch nichts zu sich genommen. So lockte ihn das süße Blut Col's natürlich um so mehr. Der Anblick, den Col ihm bot, tat sein Übriges dazu. Sacht strich Sha'kafir die Haare aus Col's Nacken und beugte sich über ihn. Dann tauchten seine Reißzähne in die Haut ein, nur ganz oberflächlich, so daß nur ein kleiner Blutstropfen hervorperlte. Diesen leckte er ab und schnurrte wohlig...
Noch in seinem tiefen Schlaf gefangen, hatte der junge Forscher den kalten Hauch um sich herum nicht so recht mitbekommen ... erst der sachte Biß drang ein wenig mehr in seine Wahrnehmung und ein leises Stöhnen löste sich von den schmalen Lippen, während sein Körper sich unwillkürlich noch ein wenig mehr entspannte. Langsam drang in den Nebel seiner Wahrnehmung, daß etwas Warmes den kühlen Hauch abhielt und Col lächelte unwilkürlich auf, als eine warme Zungenspitze über seinen Nacken spielte ... langsam öffneten sich seine noch von Schlaf umnebelten Augen und das Erste, das er bemerkte, war eine etwas tiefere Schwärze, die ihn umgab und die Nähe eines Körpers, der über ihm war, eine Tatsache, die nur sehr, sehr langsam in sein Denken drang. Langsam, eigentlich eher unwillig, da auf diese Weise diese mehr als nur angenehme Berührung unterbrochen wurde, drehte Col sich um ... erstarrte nun völlig und riß seine Augen auf, als er den Mann sah, der sich über ihn gebeugt hatte. Rotglühende Augen, lange Fänge, von denen noch ein kleiner Tropfen Blut rann .... 'Blut ?! WAS ??!!' In Gedanken schrie der Schlankere diese Worte, doch kein Ton kam über seine Lippen - nur unbewußt registrierte er, daß es der Mann war, den er schon am Flughafen gesehen hatte, doch jetzt ... jetzt war Jener mehr als nur furchteinflößend, ließ seinen Körper vor Angst zittern und auch etwas Anderes passierte, das so unpassend zu dieser Situation war, daß Cols Wangen tiefrot wurden und er den Blick verschämt senkte.
Kein Geschrei ? Kein Wegrennen ? Sha'kafir zog langsam seine Finger, die zu Klauen geworden waren, zurück und nahm etwas Abstand zu Col, indem er sich wieder aufrecht hinsetzte. Dabei schlug er die schwarzen Federflügel zurück und leckte sich über die Lippen. Seine rotglühenden Augen glitten über Col's Körper und blieben knapp unterm Bauchnabel stecken. Verwundert sah er auf Col's Glied und begann noch breiter zu grinsen. Dabei entblößte er seine Eckzähne seinem Opfer und näherte sich ihm wieder. Erregt schmeckte das süße Blut doch noch viel besser. Und wenn sich Col bisher nicht großartig gewehrt hatte, so würde dieser das jetzt noch weniger tun. Seine eine Klaue legte sich in den Nacken von Col und die Andere ergriff dessen Glied in erregender Manier. Seine Lippen näherten sich der Halsbeuge, wo er schon die Haut angeritzt hatte und er drückte Col zurück in die Kissen, während sich seine Flügel wie eine Decke um sie legten.
Angst ... Angst und so unpassende Erregung, die sich seines Körpers bemächtigten. Der junge Archäologe schluchzte unwillkürlich bei der Berührung seiner Männlichkeit auf und hob seine Hände, um den Körper dieses Wesens von sich zu drücken – doch dann fühlte er nicht die nur die harten Muskeln unter seinen Fingern, sondern etwas, das ihn seine zuvor noch zusammengekniffenen Augen aufreißen ließ. Federn ... so schwarz wie die Nacht, doch warm und weich, die über die Arme und Beine Cols striffen, jeden Zentimeter Haut berührten, der nicht von den Decken oder dem Körper dieses Unheimlichen bedeckt war. Ein leises "Nein .... Nicht, Bitte..." wispernd, verstummte es in einem leisen Wimmern, als Col ein weiteres Mal die Zunge an seiner Haut fühlen konnte ... verzweifelt versuchte er, den Anderen wegzudrücken, doch seine Gegenwehr wurde mit jeder Sekunde, die verging, schwächer, als sein Denken langsam versiegte.
Innerlich lachte Sha'kafir triumphierend auf. Col wehrte sich nicht wirklich und den Rest erstickte er mit ein paar festeren Griffen und setzte auch sein Gewicht mit ein. Inzwischen hat er auch etwas fester zugebissen, um den Blutfluß zu vergrößern. Andererseits reizte er den Jungen noch mehr, ließ seine Krallen über Col's Erregung gleiten. Dabei konnte Col schon spüren, daß, wenn er sich bewegen sollte, die scharfen Krallen ihm dort die Haut wegreißen würden, dennoch waren die Berührungen sanft. Noch. Je länger Sha'kafir ihn reizte, desto fordernder und härter wurde sein Griff und Biss. Er saugte an der kleinen Wunde und spürte, wie langsam der Blutrausch an ihm hochkroch. Doch er durfte sich nicht so gehen lassen, Col mußte schließlich leben. So versuchte er, sein Verlangen umzudirigieren. Er drehte Col wieder um auf den Bauch, glitt dabei mit der Zunge in dessen Nacken, umspielte dort einen der Halswirbel und legte sich dabei auf ihn.
Der junge Forscher hatte wohl gemerkt, daß es nicht gut war, sich noch zu wehren ... doch auch wenn sein Geist danach schrie, sein Körper wählte einen gänzlich anderen Weg. Immer wieder war Col ein leises Wimmern entkommen, während seine Männlichkeit sich den ihn so fordernden Fingern entgegenreckte ... die Augen geschlossen, hatte er auch den Kopf zur Seite gelegt, um diesem fremden Mann noch mehr Zugang zu gewähren. Als er schließlich von dem Anderen mit nicht erwarteter Kraft umgedreht wurde, entkam Col ein leises Keuchen, das noch tiefer wurde, als er das Gewicht des Anderen auf sich fühlen konnte ... erneut wisperte er ein leises "Nicht .....", verstummte aber sofort, als ihn die warme Zunge reizte. Der Schlankere bemerkte schon nicht mehr, daß er die Finger und sein Gesicht in das Laken grub, versuchte nurmehr verzweifelt, Atem zu schöpfen und seiner Lust zu entkommen. Doch im hintersten Winkel seines Denkens bemerkte Col, daß es keinen Zweifel an dem gab, das folgen würde .... und auch, daß seine Fähigkeit, dies abzulehnen, mit jedem verstreichenden Herzschlag schwand.
Sha'kafir ließ kurz ab von der kleinen Wunde an Col's Hals und biß sich selbst in die Fingerkuppe, die dann auf Col's Rücken nach unten wanderte. Dabei hinterließ er einen roten Streifen von Blut, welches sich mit Col's sachtem Schweiß vermischte. Und das alles roch so verdammt gut. Die frische, weiche Haut, das süße Blut, der Schweiß, ob nun aus Angst oder Erregung hervorgerufen. Sha'kafir schnurrte wieder, als er sich dem Blutfluß an Col's Hals widmete, über die Wunde leckte und wieder anfing, zu saugen. Dabei drang sein blutiger Finger in Col, befeuchtete ihn somit und begann ihn somit auch innerlich zu stimulieren. Die schwarzen Flügel bewegten sich sacht, so daß sich die Luft um die Beiden bewegte und die verschiedenen Gerüche Sha'kafirs Sinne umschmeichelte. Dabei striffen sie auch immer wieder Col's Haut.
Ein erstickter Schrei entkam den Lippen des Schlankeren und er wand sich vergeblich unter den auf ihn einprasselnden Reizen ... immer wieder wimmerte er leise, wenn dieser Fremde sich in ihm bewegte und er bemerkte auch nicht mehr, wie er sich ihm entgegendrängte und den Körper dabei leicht aufbäumte. All das, es war so unwirklich ... dieser Mann, der sich an Cols Lust und an dessem Blut labte, die pechschwarzen Schwingen, die so wunderbar weich über die gerade jetzt für solch feine Reize überempfindsame Haut strichen. Der junge Forscher wußte nicht mehr, was er eigentlich wollte, er fühlte nur noch und langsam wich seine Angst der wachsenden Lust, bis diese schließlich jede Faser seines Denkens und Körpers beherrschte und nurmehr wenig dazu fehlte, ihn bis an die Grenze zu treiben.
Die Grenze sollte schon bald erreicht sein. Sha'kafir war in dieser Sache doch eher ungeduldig, denn er konnte den Grad der Erregung fast eher im Blut schmecken, als an irgendwelchen anderen Signalen wahrnehmen. Die Entledigung der Klamotten war bei Col ja gar kein Thema gewesen, Sha'kafir hatte da noch etwas vor sich, was aber auch bald auf dem Boden lag. Wieder legte er sich Col zurecht, hielt mit einer Klaue seine Hüfte, die er an sich heranzog und drückte die andere Klaue in dessen Nacken, so daß er ihn immer noch fest im Griff hatte. Col konnte die kalte Haut spüren, die sich an seinen Po drängte und auch die Härte von Sha'kafirs erwachter Männlichkeit. Diese suchte sich nun ihren eigenen Weg, um Lust und Erregung noch aufzupeitschen. Schon bald verschmolzen ihre Körper zu rhythmischen Bewegungen, in denen Sha'kafir immer tiefer und härter in Col drang.
Die wenigen Augenblicke, in denen der Fremde sich umzog, hatten dem jungen Forscher gereicht, um ein wenig zu Atem zu kommen ... doch es änderte nichts daran, daß sein Körper brannte und als der Größere in ihn drang, schrie er wieder erstickt auf und krallte sich in das Laken. Dies war reine Lust ... nichts der eher sanften Zärtlichkeiten von zuvor war zu fühlen, doch dies wurde nebensächlich, ertrank in den Reizen, die Col durchströmten. Er konnte nicht mehr, als die Finger noch tiefer in das Laken zu graben und immer wieder verzweifelt Atem schöpfen ... in ihm brannte ein Feuer, das immer mehr seines Innersten entflammte und schließlich hielt er es nicht mehr aus und verströmte sich mit einem leisen Schrei, bäumte sich ein wenig auf und verengte seinen Körper um den Fremden, so daß Col erneut aufschrie, als die Reize noch intensiver wurden und ihn fast sofort auf einen zweiten, noch intensiveren Orgasmus zutrieben.
Das war der Moment, in dem Sha'kafir Col zu sich hochzog, so daß jetzt Col mit seinem Rücken an seiner Brust lehnte. So hatte Sha'kafir mehr Angriffsfläche und er erweiterte die Wunde an Col's Hals, verbiß sich regelrecht in ihn und saugte das nun sehr süß pulsierende Blut. Es schmeckte so unglaublich gut und ließ den Vampier dunkel schnurren. Doch er merkte, daß das noch eine Spur besser ging. So intensivierte er seine Stöße, liebkoste Col's Glied energischer und ließ noch mehr Kraft spielen als zuvor. Damit keine möglichen Schreie durch das Zimmer halten, umfing er Col noch zusätzlich mit seinen Flügeln, bildete eine Kuppel aus schwarzen Federn um sich und ihn. Und dann schmeckte Sha'kafir das beste Blut, was er bisher je kosten durfte. Er stöhnte laut, als Col noch einmal kam. Er selber fand in diesem Liebesspiel keinen körperlichen Höhepunkt, aber seine Sinne, sein Durst hatten eine Befreidigung gefunden, die er bisher bei Niemanden hatte spüren können. Langsam zog er sich aus Col zurück, biß sich auf die Zunge und leckte über die inzwischen größere Halswunde, die sich fast augenblicklich zu schließen begann. Dann öffnete er seine Flügel, entließ Col aus seinen Fängen und Krallen und zog sich ans Bettende zurück. Hockend ließ er hinter sich die Flügel sinken und begann Blut und Sperma von seinen Krallen zu lecken. Als er auch noch anfing, dabei zu schnurren, sah er mehr wie eine Katze als ein Geschöpf der Finsternis aus. Dabei strahlte er eine unglaubliche Ruhe und Zufriedenheit aus. Er sah Col im ersten Moment gar nicht mehr an, hin und wieder lagen seine glühend roten Augen auf dem Körper des Forschers.
Dieser jedoch bekam im Moment nichts weiter mit ... die letzten Minuten waren wie ein Rausch gewesen, ein Rausch aus tiefer Erregung, brennender Lust und süßem Schmerz, der immer wieder gemildert worden war durch das sanfte Lecken und die weichen Berührungen der Federn. Die Augen geschlossen, lag Col noch immer so in den zerrissenen, blutigen und befleckten Laken, wie ihn der Fremde hatte fallen lassen ... sein Herz schlug noch immer so schnell wie das eines Vogels und Coligny brauchte all seine Kraft, um nicht einfach der Schwärze nachzugeben, die sich seiner bemächtigen wollte. Nur für einen Moment hoben sich die Lider und der Blick seiner verhangenen, amethystfarbenen Augen lag auf dieser so unheimlichen, fremden Gestalt ... dann schloß Col die Augen wieder und schluchzte leise, zu schwach, um sich weiter zu rühren oder noch länger der Müdigkeit standzuhalten. Er schlief schnell ein und langsam entspannten seine Züge sich zu einem Lächeln ... auch wenn sein Geist sich dagegen wehrte, so hatte sein Körper doch Erlösung gefunden und dies zeigte sich nun in den weichen Zügen.
Sha'kafir stockte. Schon wieder gleichmäßiger Atem ? Er krabbelte auf allen Vieren über das Bett, so daß er halb über ihm war und leckte über Col's Lippen. Keine Reaktion, außer ein leises, verschlafenes Seufzen. Mißmutig setzte Sha'kafir sich auf Col's Hintern und zog für einen Moment einen Schmollmund. Dann schüttelte er lächelnd den Kopf. Das war dann aber das Letzte, was den Anschein bei Anderen erwecken könnte, daß er nicht der Killer war, der er in Wirklichkeit nunmal war. Noch während Sha'kafir aus dem Bett stieg, nahm er wieder seine normale, menschliche Gestalt an, zog seine Sachen an und kümmerte sich dann um das leichte Chaos. Da Col sowas von fest schlief, rollte er diesen einfach beiseite und zog die blutigen Bettlaken ab, ersetzte sie durch Frische und widmete sich dann den Wunden, die er Col zugefügt hatte. Sofern es möglich war, verwischte Sha'kafir seine Spuren. Col mochte an einen Traum glauben. Oder eher Alptraum. Überall ließ Sha'kafir sein Blut draufträufeln, wo Wunden waren, die sich dann ziemlich schnell narbenfrei verheilten. Selbst über Col's Pofalte ließ er etwas von der roten Flüßigkeit laufen. Dann flüsterte er Col mit leicht hypnotischer Kraft ins Ohr, daß er nur einen heftigen Traum hatte. Kurz darauf sprang Sha'kafir auf den Fenstersims, dann aufs Balkongitter und dann hinaus in die Nacht.
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