Kit und Shadow 02
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Mit einem mißmutigen Fauchen betrachtete Kit die Uhr an der Wand, während er in Gedanken verloren seinen Schlangen einige Mäuse fütterte .... eine Woche wohnte er nun schon hier, Gestern waren seine anderen beiden Schlangen, die Eltern Seths, angekommen – ein Buschvipernmännchen und eine schwarze, indische Cobra. Fast ein wenig neidisch betrachtete er, wie die Beiden in ihrem großen Terrarium sich so gänzlich anders ihrer Arten umeinanderwanden und zusammen unter der großen Wärmelampe ruhten .... dann löste sich ein Seufzer und er schloß das Terrarium wieder, sah noch Einmal auf sein leeres Bett, ehe er entschlossen zum Schrank ging und sich dort bediente. Schnell schlüpfte er in einen Tanga, eine pechschwarze Hose, deren Seitennähte in hellem Silber gehalten wurden, zog noch ein weites, schwarzes Hemd über, dessen offene, knopflose Enden leicht überkreuzt in den Hosenbund steckend, so daß ein Gutteil seines Oberkörpers in dem tiefen Ausschnitt zu sehen war – nahm sich dann eine schlichte, dünnere Silberfigaropanzerkette und je einen schlichten, runden Silberarmreif an jedem Handgelenk und zog sie sich über. Kurz mit den silbernen Krallenringen durch das weißblonde Haar streichend, steckt er gewohnheitsmäßig auch das Fläschchen mit der Tinktur ein, ehe er das ärmellose Chasuble und seine schwarzen Stiefel anzog – nach kurzer Überlegung um den linken Stiefel noch eine dickere, silberfarbene Kette legte und die Wohnung hinter sich zusperrte. Zielsicher ging er dann die Greenstreet entlang, in der er die Woche über mal von jener, mal von der anderen Seite Essen und diverse andere Kleinigkeiten gekauft hatte – stets darauf achtend, Niemand zu provozieren oder eine der Seiten zu bevorzugen. Doch Heute war es genug .... ging er zielstrebrig auf die Disco in der Seite der Eagles zu und betrat sie, unmerklich kalt dabei lächelnd – Heute würde er sich einen der stattlichen Kerle für die Nacht oder gar das Wochenende angeln, um ein wenig des Druckes abzulassen, zu entspannen.
Die Disco war fast brechend voll. Überall hörte man fröhliche Stimmen, Mädchen mit recht wenig Sachen machten die Tanzfläche unsicher. Mehrere Gogos tanzten in Kitterkäfigen. Zwei Mädchen und zwei Männer. Ihre Haut glitzerte und hatten in Etwa alle 4 das Selbe an, blaue Tangas, blaue, plüschige Unterbeinstulpen und die Mädels noch n netten BH. Die Tanzfläche wurde von den verschiedensten Sitzmöglichkeiten umrandet und irgendwo da saß auch Sunny, der umringt von einigen seiner Leute und ne ganze Traube halbnackter Mädchen war. Plötzlich hörte sein Lachen auf und er starrte Kit an, seine Augen wurden zu Schlitzen und er fixierte den Jungen regelrecht. Abrupt schob er eines der Mädel von sich weg, um an einen seiner Leute heranzukommen. Dann ging Alles recht schnell, Niemand ließ Kit Zeit, sich auch nur weiter umzusehen, Viele hatten plötzlich Waffen in der Hand, von überall kam ein Raunen an Kits Ohren "Was will der hier?" oder "Seid wann dürfen Snakes hier rein?" und Ähnliches. Und dann liefen ein Großteil der Leute von Sunny auf Kit zu "Schnappt ihn!"
Dieser hatte sehr wohl das Umschwenken der Stimmung bemerkt, sobald der große Eaglesanführer ihn entdeckt hatte .... sich unter einem der Klappmesser wegduckend, zog Kit dem Angreifer den Krallenring seiner Rechten quer über die breite Brust und zerschnitt nicht nur dessen Shirt, sondern auch die oberste Schicht des Fleisches – rammte einem Anderen den schweren Silberreif seines Armgelenkes in einem Seitenhieb auf die Schläfe, so daß dieser bewußtlos zu Boden sank, nahm dessen Messer und schleuderte es geübt zur Seite, das Bein eines Anderen treffend, so daß auch dieser schreiend zu Boden sank. Durch die so entstandene Bresche schlüpfend, sprang Kit nach Draußen und lief sofort in eine der Seitengassen – fluchte innerlich auf die glitzernden Silbernähte seiner Hose, da diese ihn im Dunkeln gut verrieten. Immer nur knapp vor den ihn jagenden Eagles in weitere Gassen biegend, nutzte der Weißblonde sowohl seine Schnelligkeit als auch die geringere Masse, um geübt über Zäune und Mauern zu setzen, die den großen Verfolgern wesentlich mehr Schwierigkeiten bereiteten und so seinen Vorsprung vergrößerten – sprang schließlich über mehrere Kisten auf eine Mauer, diese zu einem Vordach hoch und schließlich auf die Dächer, die er durch die weichen Sohlen seiner Stiefel fast lautlos entlanglief und so schneller als seine Verfolger blieb. Als die Eagles schließlich sichtlich müder wurden, sprang Kit wieder auf die Straße herab, sich geschmeidig unten auffangend und weiterlaufend .... blitzten seine Augen kurz auf, als er eine nur angelehnte Tür in einer Seitengasse sah, sofort hineinschlüpfte und sie hinter sich verriegelte.
Nachdem Messer und Fäuste nichts halfen und Kit auch noch türmte, flogen dem Weißblonden auch Kugeln um die Ohren. Je weiter er lief, desto weniger Verfolger blieben an ihm dran. Er hatte das Eagle-Gebiet schon verlassen gehabt. Als Kit die Tür hinter sich zuschlägt, steht er in einem großen, extrem finsterem Raum, nicht mal seine Hand kann er vor seinen Augen sehen, kein Geräusch ist zu hören, nur der leichte Luftzug verrät, dass es ein ziemlich großer Raum war. Dann knallten erneut Schüsse und die Kugeln bahnten sich ihren Weg durch die Holztür, schlugen damit einige Löcher, wodurch schwaches Straßenlaternenlicht in den Raum drang. Aber nur bis zu Kits Füßen. Mehrere Salven wurden abgefeuert und trafen auch Kit.
Mit einem leisen Fluchen zurückspringend, als die Kugeln auf den Boden auftrafen, einige der davongeschleuderten Holzsplitter auch durch den Stoff seiner Hose fetzten, orientierte der Weißblonde sich schnell an dem wenigen Licht und dem Echo der aufgetroffenen Kugeln ... lief dann weiter nach Hinten, erneut aufzischend, als die Kugeln nun höherzielten und einer der Querschläger sich in seinen Oberschenkel bohrte, mangels der Geschwindigkeit im Muskel steckenblieb. Letztlich einen Stapel Kisten erreichend, kletterte Kit hinauf und setzte sich auf die Oberste, tief im Schatten verborgen ... konnte die Kugel in seinem Bein sehr wohl fühlen, ebenso das Blut, das sein Bein näßte und ihn lautlos fluchen ließ. Nach einem kurzen Moment der Überlegung trennte der Weißblonde das so oder so schon angerissene Hosenbein oberhalb des Einschußloches mit der scharfen Schneide seines Krallenringes ab und legte es auf die Seite ... biß die Zähne zusammen, als er jetzt mit demselben Ring in das Einschußloch fuhr und die Kugel mit der Kralle herauszog, der Neigung widerstand, sie den Verrückten nachzuwerfen und sie stattdessen einzustecken. Dann legte er das abgetrennte Stoffhosenstück zusammen und um sein Bein, zog den Ledergürtel von der Taille und schnallte ihn sich um den provisorischen Verband – fletschte unwillkürlich leicht die Zähne, als er die Geräusche vor der Türe hören konnte und wünschte sich fast, daß diese schießwütigen Neandertaler hereinkämen und ihm die Möglichkeit geben würden, ihnen sein Blut mit den Krallenringen in die Kehlen und Körper zu schneiden, sie leiden zu lassen.
Plötzlich entflammte eine kleine Rinne, die ungefähr in Schulterhöhe angebracht war, an jeder Wand. Somit entstand Helligkeit und Kit konnte erkennen, dass er in dem Raum nicht allein war. Ein wütendes Knurren schallte durch den ganzen Saal und ließ die Verfolger an der Tür innehalten, kurz darauf war leises gurgelndes Stöhnen zu vernehmen und die Holztür wurde aufgerissen "Ist wer verletzt?" Shadow stand in der Tür und sein Kopf ruckte herum und sah zu seinen Leuten. An den Stellen, wo er die Tür berührt hatte, klebte Blut und auch an seinen Gliederfingerringen, dann fiel die Tür hinter ihm wieder ins Schloß. Angel kam auf Shadow zu, der einen feinen Kratzer im Gesicht hatte und seine Hand auf seine Brust presste. Er deutete auf die Säule, die aus Kisten geformt war "Was ist hier passiert? Wieso waren diese Idioten hier?" sein Blick traf jeden Einzelnen der Anwesenden, mehr als ungehalten knurrte er "Rede, Angel!"
"Sie waren wegen mir hier. Aus irgendeinem Grund dachten sie, ich würde zu euch gehören und versuchten, mir zuerst mit Messern und dann mit Schußwaffen an die Gurgel zu gehen. Ich bin einfach nur gelaufen - wenn ich gewußt hätte, daß hier Jemand ist, wäre ich nicht hier herein ... es wirkte verlassen." Leise, kalt sprechend, löste Kit nun den Ledergürtel von seinem Bein und nahm ihn mitsamt dem durchtränkten Hosenbein in die Linke – stand dann auf und sprang herab, auf dem unverletzten Bein abfedernd ... richtete sich wieder auf und sah zu Shadow und dessem blonden Adjudanten, die in kaltem Feuer brennenden Augen verengend. "Wenn ihr mich jetzt auch killen wollt, dann erschießt mich – ich bin sauer genug, so viele von euch wie mir möglich ist, mitzunehmen und glaubt mir, das werden viele sein !" Bei seinen wütenden Worten den blutdurchtränkten Stoff kurz in den Händen zusammendrückend, seine Finger und Krallenringe nässend, nahm der Weißblonde nicht einen Herzschlag den Blick von Shadow – zeigte ihm mehr als nur deutlich, wie sehr ihn diese Stadt und die Banden ankotzten, so sehr, daß er im Moment sogar seine Höflichkeit vergaß.
Leise kam ein tiefes Grollen aus Shadows Brust und er wollte auf Kit losgehen, doch Angel drückte ihn zurück und schüttelte den Kopf. Knurrend sah er Angel an und folgte dann dessen Blick, erst jetzt registrierend, dass Kit verletzt war. Er bleckte die Zähne und nahm Angels Hand von dessen Brust "Wirst du es überleben?" fragte er leise flüsternd und bekam nur ein Lächeln. Er sah Kit eindringlich an, dessen Wut sorgte für ein minimales Lächeln, doch sie zeigte ihm auch, dass er Hilfe nicht annehmen würde. Ein Seitenblick zu einem seiner Leute und der Kreis der Snakes zog sich um Kit enger zusammen, dann sirrten kleine Nadeln durch die Luft, die Shadow aus seinem Armband zog. Einige davon trafen Kit, trafen bestimmte Nervenpunkte und lähmten ihn.
Sehr wohl den engerwerdenden Kreis bemerkend, auch wenn sein Blick unverwandt auf Shadow gerichtet war, nahm der Weißblonde den blutigen Stoff fester .... wich sofort zurück, als er die Bewegung der Nadeln sah und fing Einige davon mit dem Stoff, fühlte jedoch die Anderen in die Haut eindringen. Als sein Körper nun nachgab, verließ noch ein gequetsches "Feigling ...." seine Lippen, ehe auch das verstummte – Kit auf dem Boden aufschlug und nurmehr seine brennenden, eisigen Augen voller Verachtung auf den Anführer der Snakes gerichtet waren, nur zu deutlich zeigten, wie sehr diese Demütigung an ihm fraß.
Langsam schloß Shadow die Augen und nickte. Wenigstens hatte er jetzt Zeit, auch wenn ihn Kit nachher köpfte. Das dann aber, wenn überhaupt, nachher. "Ersetzt die Tür und bringt Angel zu Mr. Lee und schafft die Leichen weg." Leise Befehle, die sofort befolgt wurden. Einen Moment später stand Shadow vor Kit, sah auf ihn herab und nahm dabei seine Brille wieder ab. Irgendeinen Vertrauensbeweis musste er dem Jungen schenken, er konnte nicht riskieren, dass er während seiner Behandlung in Schock verfiel. Das Glühen in des Weißblonden Augen registrierte er sehr wohl, auch dessen Wut. Er kniete sich zu ihm und besah sich die Wunden. Wütend presste er die Lippen aufeinander. Er hatte mitbekommen, was Kits Blut für Auswirkungen hatte, Niemand im Krankenhaus würde das überleben und er wusste nicht, wie erfolgreich seine eigene Behandlung gewesen war. Er kratzte sich über die zwei Male in seinem Handrücken zwischen Daumen und Zeigefinger. Jetzt wird sich zeigen, ob die Therapie mit Greendeath gewirkt hatte. Er nahm Kit auf die Arme und ging auf eine Wand zu, trat gegen die Statue daneben und eine Tür schob sich zur Seite und schloß sich gleich knapp hinter Shadow. Er hatte darauf geachtet, so wenig Haut von Kit wie möglich zu berühren und legte ihn letztendlich auf ein sehr großes, flaches Bett, was inmitten des Raumes stand. Am Kopfende stand ein großes X aus schwarzem Ebenholz, welches umschlungen war von Ketten. Soweit Kit sehen konnte, waren alle Wände mit schwerem, dunkelblauem Samt verhangen, nur hier und da einzelne silberne, japanische Symbole, die keinem augenscheinlichen System folgten. Er blieb dann neben Kit knien "Die Patronen, die die Eagles benutzen, sondern ein Sekret aus. Sie wissen, dass sich Einige mit Serum gegen Schlangengift spritzen und haben etwas entwickelt, dass das im Blut bis aufs Letzte zersetzt. Anders herum haben sie auch Patronen, die mit einem extremen Gift verbunden sind." Er schloß die Augen und verließ Kit, ging vom Bett weg und drehte sich dann wieder um "Läßt du dir helfen? Oder willst du noch immer sterben?"
Dem Raum an sich weniger Augenmerk schenkend als dem Blauhaarigen, hörte der Weißblonde ihm zu, wich der lodernde Zorn nur langsam aus seinen Augen ... dann erklang ein fast unhörbares Wispern, als Kit all seine Kraft zusammennahm, um sprechen zu können, da die Lähmung es ihm fast unmöglich machte, der verlangsamte Kreislauf an seiner Aufnahmefähigkeit zehrte. "Hosentasche .... Kugel und .... Gegengift ... für mein ... Blut.... Serum nur noch schwach darin ... bin fast immun." Leise keuchend, dauerte es einige der verlangsamten Herzschläge, ehe Kit wieder weitersprach – seine Augen den Ernst zeigten, dessen seine Stimme nicht mehr fähig war. "Nicht .... betäuben ... wach lassen ....!" Dann verstummte er ein weiteres Mal, nurmehr keiner Worte mehr fähig – nicht sicher, was der Blauhaarige nun tun würde, doch mußte er ihm notgedrungen vertrauen.
Shadow entzündete ein paar Kerzen auf einem kleinen Altar, so dass sanftes Licht den Raum erhellte, dann hockte er sich wieder zu Kit aufs Bett, sah an ihm herab zu dessen Hosentasche und kramte dann die Phiole und die Kugel heraus. Nach eingehender Begutachtung nickte er zufrieden und begann, vereinzelte Nadeln zu lösen, so dass er wenigstens seinen Kopf wieder bewegen konnte. Seine rechte Hand glitt dann tiefer zu der Schussverletzung und er drückte zu "Du willst den Schmerz?"
Seine Augen schließend, als er fühlen konnte, wie er die Kontrolle darüber zurückerlangte, kostete Kit es einige Herzschläge aus, ehe er sie wieder öffnete .... die cognacfarbene Iris dunkler wurde, so wie seine Pupillen kälter durch den Schmerz, als er ihm leise antwortet. "Ja – und keine Sorge, ich habe mich gut genug unter Kontrolle, solange du sie mir nicht nimmst mit diesen Nadeln. Was ich fühle, kann ich kontrollieren – wenn ich betäubt bin, fehlt mir die Kontrolle. Mach einfach, und hör auf, so lange rumzutun – ich bin keine weinerliche Zicke, die sofort nach Äther brüllt."
Skeptisch hob Shadow eine Augenbraue und zuckte mit den Schultern "Wie du willst." Er knetete seine Finger durch und lockerte seine Schulter, legte sich ein paar Nadel zurecht und begann sich zu konzentrieren. So schnell es ihm möglich war, löste er alle Nadeln, so dass das Blut wieder durch seine Adern fließen konnte. Dann setzte er Neue an, die den Fluß erhöhten. Das ging Alles recht schnell, so dass sich der ganze Körper anfühlen musste, als wurde er innerlich verbrennen, was begleitet wurde, als wenn ein eingeschlafenes Körperteil wieder aufwachte. Shadows Augen huschten über Kits Körper "Komm schon!" presste er zwischen den Lippen hervor "Wo?" Die Zeit, die er warten musste, war viel zu lang. Lange würden Kits Zellen das nicht mitmachen, schon jetzt glühte Kits Haut unter Shadows Fingerspitzen. Endlich hob sich dessen Haut knapp neben dem Bauchnabel und Shadow platzierte einschränkende Nadeln herum, zog mit seinem Gliederfingerring drüber, so dass sich ein Spalt öffnete und Blut hervorquoll. Er hielt den Spalt solang offen, wie der kleine Huckel bestand. Als dieser sich absenkte, drückte er mit einem weißen Tuch auf die Wunde und entfernte mit der anderen Hand nach und nach die Nadeln, wobei er aufpassen musste, dass er das nicht zu schnell machte, weil sonst einige Adern platzen würden.
Die Brauen tief in die Augen ziehend, als das heiße Brennen durch seinen gesamten Körper brandete, biß der Weißblonde die Zähne zusammen, daß sie leicht zu knirschen begannen .... verfolgte ungerührt, wie Shadow seine Haut aufschnitt und das Blut abtupfte. Die angespannten Muskeln seines Halses, Kinns erst lösend, als ihm dieser dann die Nadeln wieder entfernte und der Schmerz abebbte, nickte Kit schließlich – löste auch seine Krallen aus den Handballen, in die er sie gegraben hatte und wisperte leise, rauh durch das Adrenalin, das in ihm floß. "Was .... hast du da gemacht ?"
Shadow nahm das weiße Tuch wieder von der Wunde und zog die letzte Nadel raus "Deinen Organismus dazu gebracht, das Gift an eine Stelle zu konzentrieren, durch Regelung des Blutflusses." Er legte die Nadel in eine Schale zu den restlichen Nadeln, wobei die Desinfektionslösung schon rötlich verfärbt war vom Blut und wischte sich ein paar feine Blutspritzer von seinen Händen. Er lächelte matt "Ist ne heiße Angelegenheit." Dann schwieg er, legte das Tuch beiseite und ging auf die linke Wand zu und öffnete eine durch die Vorhänge verborgene Tür. Ein großes Bad erschloß sich dem Blickfeld, woraus ein paar Momente später ein Fluchen zu hören ist und kurz darauf was splitternd zu Boden fällt.
Nur ein unmerkliches Nicken, das auf die Worte des Blauhaarigen folgte – dann schloß Kit für einen Augenblick die cognacfarbenen Augen und atmete tief durch, versuchte, seinen geschwächten Körper zum Gehorchen zu bringen. Nur langsam, sein Zittern leise verfluchend, richtete er sich auf – ruckte sein Kopf sofort zu dem Bad, als er das Fluchen und das Klirren hörte, unmerklich dabei nickend. Seinem Körper einfach befehlend, zu gehorchen, genügte ein weiterer Adrenalinschwall, daß der Weißblonde sich aufrichten konnte, ebenso – doch merklich langsamer – in das Bad kam ... mit einem unmerklichen Nicken das Zittern der einen Hand Shadows sah, das er mit der Anderen zu unterbinden suchte. "Ich hab dir doch gesagt, daß dus nehmen sollst – Dickschädel." Leise, rauh wispernd, trat Kit an das Waschbecken und säuberte sich schnell seine Hände – nahm dann das Fläschen mit dem Antidot aus seiner Hosentasche und tauchte die Spitze seines Krallenringes hinein, verschloß es wieder und trat nun nahe an Shadow, die Spitze der Kralle minimal in dessen Schlagader stechend und zog sie sofort wieder heraus, den Rest des Serums vom Krallenrücken noch über die minimal blutende Wunde streichend. "Es wird leicht brennen ... wenn das Brennen bleibt, brauchst du noch zwei Tropfen." Leise Worte, die erklangen, ehe der Weißblonde unwillkürlich das Blut von der Spitze des Ringes herableckte – dann wischte er den herabperlenden Schweiß mit der Linken von seiner Stirn und musterte die Wanne im Boden. "Darf ich die auch benutzen ? Oder ist die nur für Mitglieder resierviert ?"
Shadow war anfänglich vor Kit zurückgewichen und hatte den nur angezischt. Es brannte nicht lang und seine Hand hörte auch auf zu zittern. Er schüttelte sie noch mal und verbarg sie dann hinterm Rücken. Sein Blick folgte zu der Badewanne und schüttelte den Kopf. Wortlos ging er auf die Tür zu, betätigte einen Schalter, wodurch die kleinen Lämpchen in der Wanne aufleuchteten. "Machs dir bequem." Er wollte grad das Bad verlassen, hielt inne, als ihn Kits Glitzern in den Augen doch merkwürdig stimmte und sah über die Schulter zu Kit "Wegen Sunny... laß den meine Sorge sein..." Er setzte seine Brille wieder auf und ging auf sein Bett zu, tauschte dabei seine Sachen gegen eine weich fließende, dunkelblaue Satinhose ein, die um die Hüfte recht eng anlag. Leise ausatmend ließ er sich auf den Rücken fallen und legte einen Arm auf seine Stirn und schloß die Augen. Wenigstens würde Kit hier nicht rauskommen, dafür hatte er gesorgt, schon allein von daher, dass er nicht riskieren wollte, dass dieser gradewegs zu Sunny rennt. Sein Atem wurde ruhiger und er hatte viel Kraft verbraucht, dazu noch Kits Gift. Er bleckte die Zähne und knurrte leise vor sich hin.
Mißmutig die Augen verengend, nickte der Weißblonde schließlich und zog sich aus, erneut leise fluchend, da seine beste Tanzhose sich nur noch zum Wegwerfen eignete .... dann ging er zu der großen Wanne und ließ sich Wasser ein, stellte es gewohnt heiß, nur unmerklich nickend, als das dampfende Wasser die große, beleuchtete Wanne füllte. "Wie romantisch ....." So leise zu sich wispernd, daß es eigentlich für Andere nicht hörbar war, konnte man auch aus dem Ton nicht erkennen, ob es nun neckend oder geringschätzig gemeint war – dann zog Kit auch das Hemd aus, die blutbefleckte Kleidung einfach am Rand ablegend. Seinen Schmuck behielt er jedoch noch an, ehe er in das heiße, schaumlose Wasser stieg und den Hahn ausstellte ... sich erst Einmal ein wenig entspannte, auch nicht weiter darauf achtete, daß die tiefen Krusten seiner Wunden langsam wieder einweichten, da sein Körper durch die Anstrengung einfach die Ruhe brauchte.
Sich eher langsam beruhigend, verfiel Shadow für kurze Zeit in einen Wachschlaf, wozu auch das Plätschern des Wassers beigetragen hatte. Wie so oft, blieb Shadow nicht lange allein im Bett, eine große Würgeschlange ließ sich von dem hölzernen X am Bettkopfende langsam auf die blaue Satinbettwäsche gleiten. Nach und nach wickelte sich die Schlange um Shadow und forderte ihn erneut heraus. Unzählige Machtkämpfe hatten sie schon hinter sich und es stand mal wieder unentschieden.
Erst nach einer Weile war Kit aus der Wanne gestiegen, nachdem er sich herabgewaschen, von dem Blut gesäubert hatte ... trocknete sich flüchtig herab, ehe er sich wieder anzog, lediglich die blutdurchtränkte Hose in der Hand behielt. Langsamer als gewohnt, um die Schußwunde nicht wieder zu sehr zu strapazieren, trat der Weißhaarige aus dem Bad heraus und stutzte im Gang bei dem lauten Zischen und den ein wenig unerwarteten Geräuschen – trat zu der offenen Türe des angrenzenden Raumes und hielt sich an dem Türrahmen fest, für einige Herzschläge völlig verblüfft dem sich ihm bietenden Schauspiel zusehend, ehe es einem faszinierten, nurmehr kühlen Lächeln wich, seine cognacfarbenen Augen sich dabei noch verengten.
Als sich die Schlange um Shadows linkes Bein gewickelt hatte, kroch sie über seine Hüfte zur Brust hoch und begann, sich darum zu wickeln. Als Shadow dann so langsam die Luft wegblieb, öffnete er wieder die Augen, wusste sofort, was Phase ist und lächelte kalt. Er sah an sich herab und blickte der züngelnden Schlange entgegen, die fast zu grinsen schien. Er antwortete ihr, in dem er auch seine Zunge rausstreckte und dann begann, sich von der Umarmung der Schlange zu befreien. Sichtlich vorsichtig hob er sie von seinem Oberkörper und hielt ihren Kopf hoch, er hatte keine Lust, schon wieder sich Rippen brechen zu lassen. "Nicht jetzt!" sagte er leise, woraufhin die Schlange ihre Umwickelung etwas lockerte, ihn aber nicht freigab. Er drehte den Kopf und wurde Kit gewahr, drehte sich auf die Seite und legte den Schlangenkopf vor sich und strich langsam darüber. Sein Blick glitt hinab zu dessen Schussverletzung und machte Anstalten, sich zu erheben, doch das ließ die Würgeschlange nicht zu. Seufzend ergab er sich ihr.
Mit einem leisen Schmunzeln kam der Weißblonde nun näher, die Hose an der Seite ablegend .... ging bei dem Bett ein wenig in die Knie, das verletzte Bein dabei unwillkürlich etwas schonend, ehe er den Krallenring von seiner Rechten nahm und derweil Links hinsteckte, mehr als nur fasziniert und zärtlich mit der Rechten über den Kopf der großen Schlange strich, darauf achtete, sie nicht mit seinen langen Nägeln zu verletzen, die Augen dabei für einen winzigen Augenblick mehr als nur weich dabei werden lassend. "Wunderschön .... einfach nur wunderschön. Männchen oder Weibchen ?"
Ein leises Lächeln umspielte Shadows Lippen "Jede Schlange, die mir anvertraut wurde, war weiblich und sie haben sehr schnell große Eifersucht entwickelt." Er fuhr mit dem Zeigefinger den Kopf der Schlange hinab, die sich sehr für Kit zu interessieren begann. Langsam schob sie ihren Kopf auf Kits Hand, züngelte immer wieder und zog Millimeter für Millimeter ihren Körper nach, so, als würde das auch gar Niemand mitbekommen. Shadow wurde wieder ernster "Was hast du jetzt vor?"
Einige Herzschläge lang mit seiner Wange über den warmen Kopf und Hals der großen Schlange schmusend, sah Kit erst bei der Frage des Blauhaarigen auf und hob eine seiner Brauen.... kraulte zärtlich und erfahren über die weichen Schuppen der Schlange, betrachtete sie sich und antwortete schließlich leise. "Sunny hat sich selber disqualifiziert mit seinem Verhalten .... das war nicht nur im höchsten Grade niveaulos und unhöflich, sondern einfach nur dumm. Gut, bei den Eagles sind einige Kerle, die sich für einen One-Night eignen würden – aber ich habe Geschmack genug, um das nicht als Grund zu nehmen. Du hingegen hast mir bisher nicht nur Höflichkeit entgegengebracht, sondern so wie es aussieht, auch noch das Leben gerettet – selbst wenn es nur aus Rivalität gegenüber deinen Gegnern war. Sag mir ehrlich – was passiert, wenn ich zu euch komme ? Ich ordne mich nicht unter – aus Prinzip nicht. Aber ich achte die Höflichkeit, selbst wenn ich Außenseiter bin." Bei den letzten Worten wandte Kit sich wieder um und sah dem Größeren direkt in die Augen, durch dessen Brille hindurch – wurde sein Blick dabei wieder ein wenig kühler, doch auch interessierter, als er nun schwieg und auf eine Antwort wartete.
Eine eher erdrückende Stille zog in den großen Raum, Shadow hatte fast aufgehört zu atmen. Starr lagen seine Augen auf Kit, keine Reaktion war bei ihm zu erkennen, bis sich die Schlange beim Weiterkriechen auf einmal ziemlich fest um sein Bein zusammenzog. Er sog scharf die Luft ein und zischte die Schlange drohend an, ließ sich wieder auf den Rücken fallen und sah zur Decke hoch "Dein Leben hab ich nicht auf Grund irgendwelcher Rivalitäten gerettet." Er nahm wieder die Brille ab, drehte den Kopf, so dass er Kit wieder ansehen konnte "Einzig und allein wärest du mir Rechenschaft schuldig. Allerdings fordere ich Gehorsamkeit von Jedem. Ich schicke Niemanden in den Tod und gebe auch keine Himmelfahrtskommandos."
"Das habe ich auch nicht erwartet, Enshu." Auf die letzten Worte des Blauhaarigen anwortend, strich Kit wieder über den weichen, warmen Leib der Schlange und genoß es sichtlich, über deren Schuppen zu kosen ... schloß für einen Augenblick seine Augen, als er nachdachte und schließlich weitersprach, den Blick seiner kühlen, cognacfarbenen Augen auf die der Schlange gerichtet. "Was ich meinte, sind andere Dinge. Viele Anführer neigen dazu, ihre Untergebenen auch so zu behandeln – wie Diener oder Ähnliches. Ersetzbares Kanonenfutter, das für Handlangerdienste verwendet wird ... und die einzige Möglichkeit, höher zu steigen und mehr Rechte zu bekommen, ist, sich einzuschleimen oder selbst Chef zu werden. Ich will weder das Eine, noch das Andere – und vor Allem nicht Letzteres. Ich gehorche nur mir Selbst – außer es ist eine Entscheidung, die ich gutheiße." Leise, weich zu der Schlange fauchend, ging Kit nun dazu über, ihr über den Hals zum Kiefer hochzukraulen, die weiche Haut zu massieren ... achtete unbewußt jedoch darauf, sie nicht mit seinen langen Nägeln zu verletzen. Erneut vergingen einige Herzschläge, in denen Kit trotz der Spielerei mit der Schlange nachdachte – schließlich wieder zu Shadow sah und ihn fragte, seine Augen dabei wieder ein wenig verhärtend, als das gewohnte Mißtrauen aus seiner Stimme klang. "Wieso hast du das getan, wenn es nicht aus Rivalität war, Enshu ? Aus reiner Herzensgüte ganz bestimmt nicht ..... dazu bist du zu klug."
Ein kaltes Lächeln legte sich auf die Züge Shadows. Er legte sich wieder zurück auf den Rücken und schloss die Augen. "Ich werde nicht darum bitten, dass du zu meinem Clan gehörst." Kalt und leicht warnend klangen die Worte "Und ich lasse mir Nichts nehmen, was ich für mich erwählt habe. Nicht einmal durch den Tod." Mit den letzten Worten hatte ihn die Würgeschlange freigegeben und hatte sich schon unbemerkt ganz sanft um Kit gewickelt.
Als der Weißblonde die Worte des Größeren hörte, hob sich unwillkürlich eine seiner Brauen ... dann wisperte er ein leises, sanftes "Ich bin keine Beute, meine Schöne ...." zu der großen Schlange, nicht einen Augenblick damit aufhörend, sie zu kosen, ehe er seinen Blick wieder auf Shadow ruhen ließ, ihn sich betrachtete. "Ich habe Nie gesagt, daß du bitten sollst – was ich selbst nicht tue, verlange ich auch von Niemand. Aber du solltest darauf achten, was du sagst ... und wie Andere es auffassen könnten. Oder sollte das der Grund sein, warum ich mich für dich entscheiden sollte ?" Leise, kühle Worte des Schlankeren, die für einen Augenblick neckend wären, wenn nicht die Nachdenklichkeit in seinen Augen genau dem widersprach. Dann verstummte Kit und schloß seine Augen .... nickte schließlich und sah wieder zu ihm, leise dabei wispernd. "Sag mir, was deine letzten Worte für dich bedeuten – und ich sage dir, wie ich mich entscheide."
Als erste Antwort auf diese Aufforderung erhielt Kit nur ein tiefes Luftholen und Schweigen, wobei Shadow nach den richtigen Worten suchte. Er hatte keine Lust mehr auf dieses Spiel, drauf achten zu müssen, was er sagte und wie er es sagte. Er knurrte leise und setzte sich dann auf, zog seine Haare im Nacken nach hinten und sah Kit eindringlich an. Er wusste genau, dass er keine Formulierung finden würde, die nicht Kits widerstrebende Haltung in Bezug auf Unterwerfung heraufbeschwor. "Ich meine es so, wie ich es sagte. Ich habe mir dich erwählt und davon bringt mich Nichts ab." Lauernd sah er Kit an, wobei seine Hand langsam hinter seinen Rücken glitt.
Einen langen Moment sah dieser ihn einfach nur an ... betrachtete sich den Blauhaarigen, die langsam erwachende Ungeduld, die sich zeigte, ehe Kit erneut sprach – sein gesamtes Verhalten sich änderte. Fast wie eine Haut, die er ablegte, verschwanden Kälte und Mißtrauen .... blieben nur seine Ruhe, die leichte Resignation ob der Reaktion des Blauhaarigen, ebenso wie die Zärtlichkeit, die er der Schlange entgegenbrachte. "Das weiß ich, Enshu – und ich weiß auch, daß du mich zwingen kannst, jederzeit .... oder falls dir das nicht gelingt, dafür zu sorgen, daß ich nicht woanders eintrete - entgültig. Ich sagte es dir bereits, ich bin nicht dumm – wäre ich es, dann hättest du es leichter gehabt, nicht wahr ?" Für einen Moment verstummend, hauchte der Weißblonde der Schlange einen sanften Kuß auf die weiche Haut hinter dem Kiefer, dem starken Herzschlag nachfühlend .... schloß seine Augen ein wenig, leise dabei weitersprechend. "Alles, was ich wissen wollte, ist auf was deine Wahl fiel ... auf einen weiteren Untergebenen ... eine seltene Beute, die man besitzen will, einen Gleichgestellten oder doch nur eine Marionette ? Wenn ich mich schon fügen muß, da ich mich von dir nicht töten lassen will und auch dich nicht töten will, da ich in deiner Schuld stehe, dann will ich wenigstens wissen, ob es sich lohnt ... nachzugeben. Denn dies ist das, was ich am Wenigsten mag – und ich denke, das weißt du, nicht einmal meine Träume konntest du stehlen."
Unwillkürlich zog Shadow eine Augenbraue hoch und er zischte leise, wobei sich die Schlange langsam wieder von Kit abwickelte. Sein Blick lag unruhig auf Kit, bis er das Bett verließ. Er wusste darauf nicht wirklich eine Antwort. Seltene Beute? Gleichgestellter? Dann klopfte es an der Tür und kurz darauf kam Angels Schwester hereingestürmt. Sie ignorierte Kit und hielt auf Shadow zu, ließ sich auch nicht davon irritieren, dass er mal seine Brille nicht trug. Shadows Kopf ruckte nur herum und er knurrte drohend, dass Jemand unaufgefordert sein Zimmer betrat. Doch das verstummte, von einer schallenden Ohrfeige abgelöst. Entgeistert sah Shadow Yuki an und hielt sich die errötete Wange. Bevor Shadow seine Fassung wieder fand, sprudelten auch schon Vorwürfe in Bezug auf Angel aus ihren Mund, begleitet von fuchtelnden Armen. Nach ein paar Sekunden Wortschwall ergriff Shadow eher hart ihre Handgelenke und drückte ihre Arme runter und sah sie nur an. Langsam kam er ihr sehr nah ans Ohr und flüsterte "Du weißt doch nur zu genau, warum so was immer wieder passieren kann. Dein Bruder ist sich darüber im Klaren!" Nach einem eher verbissenem Blickwechsel gab sie dann wenigstens ihre Versuche auf, Shadow zu schlagen und riß sich dann von ihm los, wich ein paar Schritte zurück und fauchte ihn eher an "Ich wollte dich nur an dein Versprechen erinnern, Enshu Mandres!" Wirbelte dann herum und ging wieder raus. Seufzend schloß Shadow die Augen und massierte seine Schläfe "Geh jetzt, dir droht keine Gefahr mehr ... wenigstens für Heute." Richtete er seine leisen, nach Erschöpfung klingenden Worte an Kit.
Als ob sie Nie gefehlt hätte, schob sich sofort wieder die Maske der Kühle über die Züge, die Augen des Weißblonden, als die junge Frau hereingestürmt kam .... beobachtete er schweigend diese Szene und achtete das Mädchen keines Blickes mehr, lediglich die cognacfarbenen Augen eine Weile auf der Schlange ruhen lassend, die sich wieder entfernte. Erst, als die Frau wieder gegangen war, sah er zu dem Blauhaarigen und nickte unmerklich ... stand auf und kam zu diesem, schob ihn sacht, doch nachdrücklich zurück auf das Bett, so daß Shadow sich darauf setzen mußte, um nicht umzufallen. Ohne ein Wort kniete Kit sich dann hinter ihn und schob die langen, blaugefärbten Haare ein wenig auf die Seite, die Krallenringe beiseitelegend ... begann, die verspannten Muskeln sanfter, als man es bei ihm vermutete, zu massieren, immer darauf achtend, die Nägel nicht in die Haut zu drücken. Erst nach einigen Herzschlägen strich er höher, zu dem ebenso verspannten Nacken ... diesen durch das sanfte Kreisen seiner Fingerspitzen lockernd, ehe er schließlich über die Schläfen an den Seiten herabstrich, beruhigend und entspannend. "Ich werde auch gehen, Enshu .... denn du weißt so gut wie ich, daß es hier gefährlicher für mich ist, als es Draußen jemals sein könnte." Leise an dessen Ohr wispernd, nahm Kit seine sanften Finger wieder von den Schläfen des Größeren und richtete sich langsam auf .... steckte die Krallenringe an seine Fingerspitzen und stieg von dem großen Bett herab, dabei nach seiner Hose greifend.
Eher perplex gab er Kits Druck nach, schloß aber genießend die Augen, als dessen Finger den Versuch starteten, seine Verspannungen zu lösen. Fast hätte er angefangen zu schnurren, doch da hörte Kit schon wieder auf. Bevor er seine Enttäuschung in seinen Augen lesen konnte, setzte er die Brille wieder auf. "Hier? Gefährlich?" Er sah sich unschuldig um "Wie kommst du nur darauf?" Fast ein schwacher Versuch, mit Sarkasmus seine Sorge zu überdecken, denn im Grunde würde das hier der sicherste Platz momentan für Kit sein. Einzig und allein, sollte Kit ihn als Bedrohung ansehen, müsste er den Raum verlassen... und die Schlangen. Er erhob sich wieder vom Bett und ging auf die Tür zu, wo Yuki reingestürmt gekommen war.
"Ja ... gefährlicher als alle Schlangen zusammengenommen es wären, denn gegen das Gift einer Schlange gibt es ein Serum." Leise, fast nicht hörbare Worte des Weißblonden – dann zog er seine Hose wieder an und strich ein wenig verärgert über den ruinierten Stoff, tat es aber dann mit einem Schulterzucken wieder ab – folgte Shadow durch die Türe nach Draußen und dann weiter zu der mittlerweile ersetzten Türe der Lagerhalle, den Schmerz seiner Wunden einfach ignorierend. Erst dort wandte er sich noch Einmal zurück – huschte ein nurmehr kühles, interessiertes Lächeln über seine Lippen, als er noch ein leises "Komm mich einfach mal besuchen." nachwisperte und dann nach Draußen ging. Die frische Nachtluft in seinen Lungen genießend, folgte er dem Weg zurück und schließlich die Hauptstraße entlang bis zu seinem Haus .... nickte unmerklich zu sich selbst, da er dort Niemanden sehen konnte und ungesehen in seiner Wohnung verschwand. Dort angekommen, klebte er sich zuerst je ein Klemmpflaster auf seine Wunden und versorgte seine Lieblinge ... ließ sie jedoch frei in der Wohnung, nahm zur Vorsicht noch ein Antiserum und legte sich erst dann in die Felle seines Bettes, dort mit den Gedanken an den heutigen Abend in einen kontrollierten Wachschlaf fallend.
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