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Oji und Dean 01
 

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"Verflixt ... ich hätte doch mehr aufpassen sollen." Leise seufzend, stieg der junge Schwarzhäutige über eine dicke Wurzel, hielt sich mit seinen langen Krallen an der Rinde des Baumes fest und verwünschte sich selbst, daß er seiner Neugier so schnell nachgegeben hatte und mit seiner normalen Stadtkleidung in den Dschungel gelaufen war. "Oji, du bist ein Idiot manchmal ... ausgerechnet wenn deine Neugier zuschlägt, hörst du auf zu denken." Der junge Alien wußte, daß er kein Jäger war und somit auch langsamer im Dschungel vorankam - vor allem eben mit der weiteren Robe, die er noch von seiner Unterrichtsstunde aus getragen hatte. Seit dem gestrigen Tag war er unterwegs - sofort, als er das vom Himmel stürzende Ding in den Dschungel hatte fallen sehen, war er aus dem Lernzimmer gelaufen und in den Dschungel, da er mit eigenen Augen sehen wollte, was da vom Himmel gefallen war. Doch irgendwie hatte er sich ein wenig in der Richtung vertan - seinen Schätzungen nach hätte er schon lange angekommen sein müssen, doch er war nun hier, auf einer Lichtung und von dem Himmelsding nicht eine Spur einer Spur. Leise seufzend setzte der schlanke Schwarzhäutige sich schließlich auf einen Stein ... strich sich das lange, feine, lilafarbene Haar nach hinten und schloß die saphirblauen Augen, um ein wenig zu ruhen und vielleicht einen nützlichen Gedanken zu finden.

Dean stieg gähnend aus seinem Zelt und kratzte sich den Bauch. Die beiden Sonnen standen hoch am Himmel und schienen ihm ins Gesicht. Was für ein schöner Tag. Lächelnd sah sich der junge Offizier in der Gegend um. Alle Zelte lagen ruhig in der warmen Brise und auch sonst herrschte Stille über ihrem Lagerplatz. Womöglich schliefen alle noch. Doch als er an Luthers Zelt vorbeikam, wusste er gleich, daß der junge Biologe schon unterwegs war. Das Zeltlaken war zurückgeklappt und der Innenraum somit einsehbar. Leer. Wer weiß, wo Luther wieder steckte. Auch wenn der Andere ungeschickt war, vertraute Dean ihm doch und hoffte, daß er heil zurückkam. Am Besten erkundete er auch erstmal die Gegend. Schnell sah sich Dean nochmal um und steuerte dann geradewegs in den Dschungel. Nach einer halben Stunde blickte er sich suchend um. Anscheinend hatte er sich verlaufen. Es gab keinen vernünftigen Weg zurück und Dean schlug sich vor den Kopf. Jetzt hatte er das geschafft, was er bei den Anderen hatte verhindern wollen. Fluchend ging Dean schnurstracks weiter geradeaus und somit noch tiefer in den Dschungel.

Der junge Gelehrte hockte derweil noch immer auf seinem Stein und grübelte, als er etwas weiter entfernt einen Zweig knacksen hörte .... und gleich darauf noch etwas völlig Anderes, Unerwartetes. Eine wütende, tiefe und männliche Stimme, die in einer ihm völlig unbekannten Sprache .... fluchte ? Nun doch ein wenig schmunzelnd, schüttelte Oji leicht den Kopf - egal welcher Welt und welcher Kultur, diesen wütenden Tonfall würde der junge Schwarzhäutige immer wieder erkennen. Er überlegte noch eine Weile, ob er sich bemerkbar machen sollte, doch diese Entscheidung wurde ihm schließlich abgenommen, als das unbekannte, fluchende Wesen auf die sonnenbeschienene Lichtung kam. Ein Mann, das war offensichtlich - er glich in seinem Körperbau den Männern seiner eigenen Rasse sehr, auch wenn es gewisse Unterschiede zu geben schien. Die Haut war hell mit einem Bronzeton darin und die kurzen Haare hatten die Farbe der Sonne - doch am Beeindruckensten neben den Muskeln des trainierten Körpers waren die Augen, deren Grün dem Moos glich, das auf der Lichtung wuchs. Der schlanke Schwarzhäutige betrachtete den einen Kopf größeren und fast doppelt so breiten Mann und begann zu lächeln .... respektvoll neigte er den Kopf und hob ihn nach zwei Herzschlägen wieder, ein freundliches "Ich grüße dich, Fremder ...." zu ihm sprechend, während er die Hände sichtbar an die Seiten legte, um ihm zu zeigen, daß er keine Waffen trug. 'Ein seltsames Gewand, das er trägt ... eine knielange, grüne Hose mit dunkelgrünen Flecken und dazu ein weißes Hemd ... aber es steht ihm. Ihr Götter, man sieht jeden Muskel ....' Leise, sanfte Gedanken des Schlankeren - doch man sah nichts davon in seinem Lächeln oder den warmen, saphirblauen Augen, als er darauf wartete, daß der Fremde näherkam.

Dean schrak auf, als er die leisen, gurrendenen Worte hörte. Fragend blickte er den Anderen an. Schwarze Haut, spitze Ohren und saphirblaue Augen. DAS war definitiv kein Mensch. Moment mal. Hatte Luther nicht etwas von Aliens erzählt ? Das musste einer von ihnen sein. Hoffentlich war dieser hier auch friedlich. Vorsichtig ging er näher und blieb dann in fünf Metern Abstand stehen. "Ha-hallo. Ich bin Dean. Und du ?"

Neugierig betrachtete der junge Gelehrte den Näherkommenden und sein Lächeln wurde noch eine Spur tiefer dabei ... es war offensichtlich, daß dieser Fremde nicht damit gerechnet hatte, ihm zu begegnen. Oji konnte auch sehen, wie dieser Hellhäutige ihn musterte - und es war auch zu sehen, wie der Fremde vorsichtiger wurde, als er näherkam und zu sprechen begann. Rauhe Worte, so ganz anders als die Sprache, die der junge Schwarzhäutige sprach ... doch mehr als nur angenehm durch diese tiefe Stimme. Weniger auf die Worte, mehr auf den Tonfall achtend, bemerkte Oji, daß das Erste eine Begrüßung sein mußte - bei den nachfolgenden Worten betonte der Fremde das Eine und das Letzte seiner Worte schien eine Frage zu sein, auf die der Lilahaarige unmerklich nickte, als er die Informationen verarbeitete. Dann erwachte erneut ein sanftes Lächeln auf seinen hübschen Zügen und er hob seine Hand - zeigte sacht auf sich und fing dabei zu sprechen an. "Ich grüße dich, Fremder ...Hal-lo ....mein Name ist ...Oji... und du bist ...Dean ...?" Seinen Namen extra betonend, hatte der Schwarzhäutige bei dem letzten Wort auf den Fremden gezeigt - es war nur eine Vermutung und ein Versuch - doch er hoffte, daß er es richtig verstanden hatte und daß auch diese einfachen Zeichen dem Fremden geläufig waren.

Dean staunte nicht schlecht und lächelte anerkennend. "Ja, ich bin Dean." sagte er langsam. Doch den Namen des Anderen hatte er in den schnurrenden Lauten nicht hervor gehört. "Und du ?", dabei zeigte er auf den schlanken Alien. Diese Augen. So tief und unergründlich. Fasziniert kam der ehemalige Offizier noch näher.

'Es war richtig - und das gerade war die selbe Frage. Endlich zahlt sich all die Lernerei einmal aus .....' Leise, erfreute Gedanken des jungen Gelehrten - dann rutschte er ein wenig zur Seite, so daß sich der Fremde bequem auf den langen Stein setzen konnte und wies einladend auf den Platz neben sich, ehe er wieder auf seine Brust zeigte und langsam dabei sprach. "Oji ...."

"Oji.", hauchte Dean sinnlich und lächelte keck, ging dann auf den dargeboteten Platz zu und ließ sich auf der kalten Fläche nieder. "Kannst du meine Sprache lernen ?", fragte er leise, da Luther ihm berichtet hatte, wie lernfähig diese Wesen wären. Auch machte der Andere mit seiner noblen Kleidung einen sehr gelehrten Eindruck.

Unbewußt schlug der junge Schwarzhäutige den Blick nieder, als der Fremde sich neben ihn setzte - er hatte von Weitem gar nicht so groß ausgesehen, wie er jetzt erschien. Um einen Kopf größer und ein Körper, wie man ihn sich nur wünschen konnte - mit aller Macht verbannte Oji diese Gedanken aus seinem Kopf und konzentrierte sich auf die Worte, die der Hellhäutige sprach. Eines dieser Worte tauchte wieder auf - schien sich auf Oji zu beziehen. Die anderen Worte waren neu, doch irgendetwas an dieser Frage schlug eine vertraute Saite im Denken des Schlankeren an und es war ihm, als ob er ein undeutliches Echo vernehmen würde, gerade noch am Rand seiner Wahrnehmung. "Sprache ...." Bei dem so fremd klingenden Wort berührte seine Hand die schmalen Lippen und er nickte - sein Lächeln vertiefte sich noch und er berührte die Lippen des Fremden, ein leises "Bitte sprich mehr,Dean...." zu ihm wispernd.

Dean sah in die tiefen Augen des Anderen, spürte die Wärme des schlanken Fingers auf seinen Lippen. Sanft umfasste er das Handgelenk und zog so den Finger von seinen Lippen, um zu sprechen. "Ich mag es, wie du meinen Namen sprichst.", murmelte er leise. "Es klingt so exotisch." Dean - das war auch das Einzige, was er immer wieder verstand. Diese Sprache war so fremd. "Sprechen alle diese Sprache ?", dabei zeigte er wieder auf seine Lippen.

Wie fragil seine Hand in der des Größeren aussah - es war ein angenehmes Gefühl, nicht so grob wie bei Vielen seines Volkes. Gerade die Krieger waren oftmals harsch und gröber, als es nötig wäre. Doch trotz der offensichtlichen Kraft des Anderen berührte dieser ihn sanft ... etwas, das Oji fast noch ein wenig mehr faszinierte als die fremd klingenden Worte. Erneut eine Frage - je mehr Dean sprach, je mehr zeichnete sich ein Muster ab und auch, wie bestimmte Wörter mit den Tonfällen verbunden wurden. "Mein Volk ...spricht...diese Sprache - du sprichst anders. Aber ich werde lernen ... deinen Namen, Dean ... ich mag es." Der Schlankere wünschte sich, daß er mehr von diesen Wörtern hören könnte - diese Sprache war einfach zu verstehen, allein diese wenigen Sätze genügten, um zumindest ein Verstehen und geringe Konversation zu ermöglichen. Außerdem ... wollte der junge Gelehrte noch länger bei diesem Fremden bleiben, der so faszinierend war ....

Dean versuchte aus den Wortfetzen einen sinnvollen Satz zu kreieren, kam aber wieder zum Schluss, daß es ihm nicht möglich war, den Rest des Satzes zu analysieren. Sanft presste er die schlanke Hand in seiner und lächelte. "Oji...du hast eine schöne Stimme." sagte er flüsternd und fuhr ihm sanft über die Kehle. "Und diese schwarze Haut." Seine Hand weiter über die Schultern auf die Oberarme wandern lassend. Dann sah er wieder auf die schmale Hand, erblickte die Krallen an ihr. Er hatte sie nicht einmal gespürt. "Und schöne, schlanke Finger." Bewundernd strich er über jeden Knöchel und schrak dann zusammen. Verdammt, was machte er da ? Schnell entließ er Ojis Hand und fuhr sich mit heftig klopfendem Herzen durch die Haare. Das war doch nicht normal.

Einer jeder der Berührungen folgte ein fühlbarer Schauer, der über die schwarze Haut des Schlankeren rieselte - unwillkürlich hatte er seine Lider gesenkt und es genossen, erst jetzt aufblickend, als der Fremde zurückwich. "Dean ?" Oji verstand schnell - ein Blick genügte, um zu sehen, wie entsetzt dieser von seinem Handeln war, glaubte, einen Fehler gemacht zu haben. 'Ich kann es ihm nicht übelnehmen ... da begegnet man einer anderen Rasse und das Erste, das man macht, sind vielleicht unerwünschte Annäherungen.' Leise, wehmütige Gedanken, die von einem ebenso leisen Seufzer gefolgt wurden - dann gab sich der Schlankere einen Ruck und überwand seine eigene Zurückhaltung, nahm die Hand des Größeren in die Seine und legte sie an seine Wange, die Augen bei der unmißverständlichen Geste schließend.

Dean sah verblüfft auf den Alien vor sich und schluckte. Warum war er so nervös ? Verdammt, er hatte die Truppen für den dritten Weltkrieg ausgebildet und da waren noch viel härtere Fälle, aber das hier warf alles über den Haufen. Doch die Haut des Anderen war so weich und vielleicht war es bei den Aliens so üblich. Schließlich hatte dieser Lienne Luther auch schon geküsst, wie dieser es erzählt hatte. Vielleicht war diese Rasse einfach zutraulich und brauchte Berührungen. Also streichelte er mit dem Daumen über die rosige Wange, sah, wie sich ein leichter Rotschimmer darauf bildete und lächelte. Das gefiel ihm. Hm aber vielleicht war der Andere ja schon vergeben. "Wo ist denn deine Frau ?"

So sanft ... so wunderbar sanft wie noch nichts zuvor, strich dieser Fremde über seine Haut und ließ ihn sichtlich erröten, etwas, das ihm noch nie zuvor passiert war. Auch wenn Oji schon zuvor mit Anderen seines Volkes geschlafen hatte, dieses Gefühl hatte bisher gefehlt - eine wunderbare Ungeduld und Sehnsucht, die mit jeder Berührung erwachte und sich noch verstärkte. Erst bei den leisen Worten sah Oji wieder auf - bemerkte den leisen Unterton, der zeigte, daß diese Frage etwas Unangenehmeres bedeuten mußte und verstand schlagartig, was dies bedeuten mußte. Dean fragte ihn, ob er vergeben wäre - etwas, das der Schlankere zum Glück verneinen konnte. Und so schüttelte er nur unmerklich den Kopf und lächelte - zögerte kurz, überwand jedoch seine Furcht und neigte sich vor, um den Hellhäutigen sacht auf die Wange zu küssen.

Dean zuckte unmerklich zurück und löste seine Hand. "Hey, ich kenn dich gar nicht und du bist ein Mann." sagte er aufgelöst und rutschte weiter nach hinten, sprang dann gänzlich auf und trat einen Schritt zurück. Wie hatte er das nur zulassen können ?

"Dean ?" Leise wisperte der junge Gelehrte den Namen des Anderen – es war ein Fehler gewesen, ein bitterer Fehler, auch wenn Oji nicht genau wußte, was daran falsch gewesen war. Dieser stattliche Fremde hatte ihn berührt und war Berührungen nicht abgeneigt gewesen – und dann traf den jungen Schwarzhäutigen die Erkenntnis wie ein Schlag: Diese Worte hatte er nicht verstanden, doch wohl den Ton. Diese Fremden hatten scheinbar nichts dagegen, sich beim Reden zu berühren – doch ein Kuß schien etwas Anderes zu sein. Dean reagierte so abweisend, wie Oji es getan hätte, wenn einer der groben, häßlichen Schläger seines Volkes ihn geküßt hätte .... leise seufzend nickte der Schlankere und senkte den Blick, wisperte ein leises "Verzeih ....." und verstummte, erwartete, daß der Hellhäutige wieder gehen würde, angewidert durch das, was er getan hatte.

Dean sah mit aufgerissenen Augen zu Oji und schluckte leicht. Er sah den mileidig-traurigen Blick und hörte das fast verzweifelte Schnurren. Offensichtlich hatte er Oji mit seiner Abwesenheit verletzt. Doch wie sollte er es ihm erklären ? Langsam ging er wieder auf den Schwarzhäutigen zu, hockte sich vor ihn. "Oji.. Bitte versteh mich nicht falsch." flehte er und legte eine Hand auf dessen Wange. "I-ich bin es nicht gewöhnt, von einem Mann berührt oder geküsst zu werden. Das ist bei uns nicht so." flüsterte er und legte den Kopf schief. "Es liegt nicht an deiner Art oder deinem Aussehen, denn du bist wirklich nett,.so wie es scheint und hübsch bist du unweigerlich auch, aber ich steh nun mal nicht auf Kerle.." versuchte er zu erklären.

Völlig verwirrt blickte der junge Gelehrte auf den Mann, der vor ihm kniete und ihn wieder berührte. In einem schwachen Moment gab er dem Impuls nach und schmiegte sein Gesicht in die Hand, die ihn streichelte ... senkte die langen Wimpern über seine Augen und hörte ihm zu, versuchte zu verstehen, was der Andere ihm sagen wollte. Er verstand, daß dies eine Erklärung war – daß Dean ihm versuchte, seine Reaktion zu erklären und auch, daß er es scheinbar nicht böse gemeint hatte. Doch es änderte nichts an der Tatsache, daß er ... ihn nicht wollte. Leise aufseufzend, legte Oji die Kuppe seines Fingers auf dessen Mund und brachte ihn so zum Verstummen – lächelte ein wenig wehmütig und schüttelte unmerklich den Kopf, nur ein leises "Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, Dean." in seiner Sprache wispernd. Er wußte, daß Dean es verstehen würde und strich unbewußt eine der langen, lilafarbenen Haarsträhnen nach hinten – nahm seinen Finger dann wieder von dessen Lippen, legte die schlanken Hände in seinen Schoß und wartete.

Dean seufzte und gab seinem Gefühl nach, lehnte seinen Kopf an den schmalen Bauch. "Es tut mir leid, Oji." Er konnte doch nichts dafür, wenn er den Gedanken daran eklig fand. Er war nunmal dazu erzogen worden. Oder besser gesagt, war es in der Armee verboten gewesen. Doch er fühlte sich bei Oji wohl und das, obwohl er nicht einmal seine Sprache verstand. Da war etwas zwischen ihnen, was einfach passte, ihn neugierig werden ließ und ihn über die Tatsache, daß sie Beide Männer waren, hinweghalf.

Sanft berührten die warmen Fingerspitzen des Schwarzhäutigen die hellen Haare und strichen sie ein wenig nach hinten .... mit einem leisen "Schhhh....." fuhr Oji fort, zärtlich durch das Haar Deans zu kämmen und genoß einfach nur die Nähe des Anderen, unwillkürlich leise dabei lächelnd.

Dean seufzte genießend und drückte sich fester gegen den flachen Bauch und das weiche Gewand. "Du riechst gut." flüsterte er und schloss die Augen. So angenehm.

'Was nun ....' Ein wenig ratlos sah der junge Gelehrte auf den Fremden, der sich förmlich an ihn schmiegte und es genoß, daß er ihm durch das Haar strich ... unwillkürlich begann Oji wieder, leise zu schnurren und konnte ein Lächeln nicht verhindern. Er ahnte, daß ihm der Hellhäutige ein Kompliment gemacht hatte – wisperte ein leises "Ich danke dir, Dean." zurück und begann schließlich, behutsam dessen verspannte Schultern und auch den Nacken des Blonden zu massieren und die fühlbaren Knoten mit seinen sanften Händen zu lösen.

Noch immer erstaunt von der exakten Aussprache ihrer Sprache genoss Dean die Berührungen, wisperte ein leises "Mehr" und legte sich auf den Bauch, warte bis Oji über ihn kam.

Nun doch ein wenig überrascht, blickte der Schwarzhäutige auf den Anderen, der sich auf das weiche Moos der Lichtung gelegt hatte – doch dann schlich sich ein scheues Lächeln auf seine Lippen und er nickte, denn er hatte sehr wohl verstanden, was dieses kleine Wort und diese Reaktion bedeutet hatten. Langsam stand Oji auf und kniete neben den Größeren an dessen Taille – neigte sich wieder über ihn und fuhr damit fort, ihn zu massieren, stehts darauf achtend, daß er ihn mit seinen Krallen nicht verletzte. Wenn er schon nicht mehr haben konnte, so wollte der junge Gelehrte wenigstens dies genießen ... diesen herrlichen Körper berühren und ihn riechen, ihn betrachten und in diesem Anblick ein wenig versinken.

Dean stöhnte leise und schloss genießerisch die Augen. "Du kannst das gut." murmelte er und tastete nach Ojis Händen, zog sich zu sich nach vorn und gab ihm einen Kuss als Dankeschön darauf. Dann entließ er sie wieder und spürte nur noch die verwöhnenden Hände und die langen Haare Ojis auf seinen Waden. Unter alldem und der Weiche des Mooses schlief er schließlich ein.

Erneut überraschte ihn dieser Fremde mit dem sanften Kuß und auch, daß er ihm förmlich wegschlief. Einen Herzschlag lang zögerte der Schlankere, doch dann zuckte er innerlich mit den Schultern – massierte ihn weiter und auch dessen Rücken, ehe er schließlich innehielt und leise seufzte. 'Was soll ich nur jetzt machen ... ich kann dich doch nicht einfach liegenlassen. Aber aufwecken ... scheinbar brauchst du den Schlaf und ich ....' Leise, seufzende Gedanken – dann verstummten sie wieder und Oji strich erneut zärtlich durch das helle Haar, legte sich schließlich neben ihn und schloß die Augen, um ein wenig zu dösen, jedoch ohne ihn zu berühren.

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